“2006”….für mich ein verrücktes SEER-Jahr!! Von Reinhard

“2006”….für mich ein verrücktes SEER-Jahr!! Von Reinhard
Als vor fast zwölf Monaten die Silvesterraketen gen Himmel schossen, ahnte ich noch gar nicht, welch ungewöhnlichen Verlauf das Jahr 2006 für mich persönlich nehmen würde. Es begann damit, dass ich im April zehn Tage vor meinem 41. Geburtstag gerade noch so eben eine große Party zu meinem schon länger zurückliegenden “Vierzigsten” steigen ließ. Da ich schon längere Zeit zwei CDs von den SEERn besaß, hielt es mein Bruder Christian für eine gute Idee, mich zu einem Live-Konzert der Band zu schicken. Seine zu meiner Geburtstags-Sause eingeladenen Schwiegereltern schenkten mir das Ticket für den Auftritt in Regensburg. Allerdings lag der Termin am 03.11.06 damals noch in weiter Ferne. Ich schaute gelegentlich mal auf der SEER-Homepage vorbei und irgendwann entdeckte ich, dass die Gruppe am 23.07.06 tatsächlich keine 20 Kilometer von meinem Heimatort entfernt – also fast vor meiner Haustür – in Tännesberg spielen sollte. Das elektrisierte mich natürlich. Sofort hielt ich nach Karten Ausschau. Als einer der Ersten orderte ich Karten für die SEER-Premiere in der Oberpfalz. In einem Festzelt in Tännesberg erlebte ich dann an besagtem Tag mit dreiköpfiger Begleitung – darunter mein Bruder Norbert – einen einmaligen Abend mit den SEERn. Obwohl die meisten Besucher wohl nur sehr wenige Lieder wirklich kannten, gelang es den SEERn, in Windeseile eine einzigartige Stimmung ins Zelt zu zaubern. Das Publikum hielt es nur kurz auf den Plätzen. Animiert von Fred Jaklitsch und den neun weiteren Musikern an seiner Seite, trieb es die Leute schon nach drei Liedern auf die Bänke und Tische. Und das blieb bis zum letzten Gitarrenakkord so. Die SEER begeisterten in Tännesberg mit einem tollen Programm und einer wahnsinnigen Live-Performance. Das ging unter die Haut, was ich zuvor noch nie in vergleichbarer Weise empfand.

Diese Eindrücke – und auch die unkompliziert natürliche Art der SEER im Umgang mit den Fans –  brannten sich ganz fest im Gedächtnis ein. Es folgten weitere CD-Käufe. Das angenehme “seerische Gfühl” breitete sich mehr und mehr aus. Zufällig erfuhr ich, dass sich die ebenfalls vom SEER-Auftritt überwältigten  Initiatoren der Tännesberger Veranstaltung dazu entschlossen, einen Bus zum Heim-Open-Air in Grundlsee einzusetzen. Ich nahm Kontakt mit den Organisatoren auf und schon waren die Plätze für den Trip nach Österreich reserviert. Am 12.08.06 um 11 Uhr konnte die Reise beginnen. Je mehr wir uns dem Ausseerland näherten, desto heftiger regnete es. Die Gedanken an die bedenkliche Wetterlage wurde aber von der Vorfreude auf die Musik der SEER verdrängt. Am Open-Air-Gelände angekommen, zogen wir uns erst mal die Regenhäute über, die wir aber später zum Glück nicht mehr benötigten, weil sich das Wetter beruhigte. Auch die vorherrschende Kälte war bald überhaupt kein Thema mehr. Die Klänge der SEER sorgten schon dafür, dass sich die 11000 frierenden Körper schnell erwärmten. Über drei Stunden lang boten die SEER musikalische Live-Kost erster Sahne. Das Menschenmeer sowie das geniale Flair in dieser Landschaft wirkten darüber hinaus unheimlich faszinierend. Als wir kurz nach Mitternacht – begleitet vom Schlussfeuerwerk – wieder zurück zum Bus marschierten, waren wir uns alle einig: Die lange Fahrt, von der wir am nächsten Morgen gegen 6 Uhr zurückkehrten, hatte sich wirklich gelohnt!! Ungeduldig wartete ich danach auf den 03.11.06, an dem die SEER im Rahmen ihrer Deutschland-Tour in Regensburg Station machten. Zusammen mit meinen beiden Brüdern und meiner elfjährigen Nichte blickte ich im Audimax erwartungsfroh aus der ersten Reihe auf die Bühne. Vom ersten Takt an kribbelte es und so nah dran an den SEERn wurde das Erlebnis gleich noch schöner. Einfach unbeschreiblich die von Minute zu Minute steigende Stimmung im Regensburger “Betonbunker”, der plötzlich gar nicht mehr so steril wirkte. Als sich Sassy und Astrid speziell bei den langsamen Nummern ihre Standing Ovations abholten, spürte man das verbindende Element zwischen Band und Publikum. Nach dem wieder einmal sehr kurzweiligen Konzertabend stellten sich die SEER in gewohnter Weise ihren Fans. Meine Nichte Annika, die auch schon in Grundlsee dem SEER-Fieber erlag, hatte vor allem den Jürgen schnell in ihr Herz geschlossen. Deshalb freute sie sich besonders über ein gemeinsamen Foto mit Jürgen. Auf meinem eigens angefertigten T-Shirt, das von mir einen unangetasteten Ehrenplatz erhielt, verewigten sich alle Bandmitglieder. Das Konzert in Regensburg machte – wie fast nicht anders zu erwarten – Appetit auf mehr.

Mit einer Arbeitskollegin im Schlepptau für ich am 16.11.06 Knall auf Fall nach Straubing. Die Karten dafür ergatterte ich im Internet bei Ebay. Vor dem Live-Auftritt am Abend besuchte ich am Nachmittag auch die anberaumte Autogrammstunde mit den SEERn, wo mir zum wiederholten Male die lockere Art der Band beim Kontakt zu den Fans gefiel. Das Konzert in der Joseph-Fraunhofer-Halle war selbstverständlich ein neuerlicher Hochgenuss, obwohl ich ja schon zum vierten Mal zu den begeisterten Zuhörern zählte. Von meinem privaten Umfeld wurde ich schon für leicht verrückt erklärt, als ich dann am 29.11.06 Passau als Ziel auserkor, um mir die SEER ein letztes Mal in diesem Jahr live zu Gemüte zu führen. Da mein Bruder Christian krankheitsbedingt als Begleiter ausfiel, setzte sich meine Nichte Annika ohne zu Zögern mit ins Auto. Nach 180 Kilometern Anreise zogen uns die SEER in der Streif-Arena wieder in ihren Bann. Erst nach diesem Konzert endete für uns ein mitreißendes SEER-Jahr.

Der Hang zu den SEERn hat für mich nichts mit Schwärmerei oder Personenkult zu tun. Es hat sich vielmehr ein Gefühl zur “seerischen” Musik aufgebaut und entwickelt, das ich nicht mehr missen möchte. Inzwischen stehe ich in sehr guter Verbindung zu den SEER-Freunden in Tännesberg, die für 2007 ein Open-Air in der Oberpfalz auf die Beine stellen. Dabei unterstütze ich die Organisatoren im Rahmen meiner Möglichkeiten. Außerdem habe ich damit begonnen, mir Presseberichte zu den Auftritten der SEERn einzuholen und für mich persönlich zu archivieren. Für meine Begriffe muss insgesamt vor allem darauf hingearbeitet werden, dass die SEER nicht den für meine Begriffe hinderlichen Stempel der Volksmusik aufgedrückt bekommen. Ich weigere mich strikt, die Musik der SEER in dieser Kategorie anzusiedeln. Nur wenn es gelingt, in der Öffentlichkeit den “Volksmusik-Touch” in Verbindung mit den SEERn aus den Köpfen zu vertreiben, ist gerade in Deutschland sicherlich eine deutliche Ausweitung des Bekanntheitsgrades möglich.
Auch 2007 werde ich mit hohem Interesse den Weg der SEER weiterverfolgen. Einen Teil dieses Weges will ich live vor Ort mitgehen. Die Open-Airs in Tännesberg und Grundlsee sowie die Hallenkonzerte in Bayreuth, Regensburg und München habe ich bereits in fest in meinem Terminkalender verankert. Ich kann mir aber vorstellen, dass ich mich wieder zu sehr spontanen Aktionen hinreißen lasse und es deshalb nicht bei den fünf Daten bleibt.

Ich wünsche Euch – Sassy, Astrid, Fred, Spitz, Jürgen, Manfred, Wolfgang, Franz, Alois und Tom – von ganzem Herzen ein erfolgreiches neues Jahr, das hoffentlich ganz nach Euren Vorstellungen verläuft. Ein besonderes Lob von meiner Seite geht natürlich an die beiden Fan-Clubs in Österreich und Deutschland sowie ans Management. Othmar und Evi, Sabine und Christian sowie Sonja Viertbauer sind für mich als Fan immer ansprechbar. Eure Arbeit kann man gar nicht hoch genug einschätzen, weshalb ist es nicht verpassen möchte, Euch ebenfalls ein gesundes Jahr 2007 zu wünschen. Die Musik der SEER verhilft manchmal schon zu einer positiven Gemütslage.
Zum Schluss ein Gruß an alle SEER-Freunde
von Reinhard