Gerade noch Mal gut ausgegangen – von Joachim

Hallo liebe Seer!
Zu aller erst. Danke, dass es euch gibt! Danke für eure Musik!

Und hier meine Geschichte, die sich wirklich zugetragen hat, und fast, aufgrund eines eurer Titeln, im Suizid geendet hätte. Ihr habt mich in das tiefste Tal meines Lebens gezwungen, fast aussichtslos, und mich aus diesem Tal auch wieder hinausgezogen. Mein Leben hat sich anschließen komplett verändert.
Doch von Anfang an: Es begann 2005 als ich auf eure Musik aufmerksam wurde. Damals bekam ich von meiner Schwägerin 2 CDs von euch (“Über´n Berg”, “Lebensbaum”) geschenkt. Ich übte (und übe noch immer) den Beruf als LKW-Fahrer aus. Damals war ich alleine unterwegs, in allen Herren Länder Europas. Um mir die Einsamkeit zu vertreiben, hörte ich auf meine Touren viel deutschsprachige Musik. Unter andrem auch diese beiden CDs. Mir gefiehl der Song “Leb´ dein Lebn” extrem gut, spielte ihn immer wieder und wieder. Plötzlich wurde mir klar, dass ich solche Eltern nie hatte, die diese Worte zu mir sagten, als ich mich langsam  von ihnen abnabelte. Vielmehr fiel mir auf, dass ich immer nur die 2.Geige im Familienleben spielte. Mein Bruder (ein Jahr älter) wurde immer bevorzugt, bekam immer alles, und ich lief quasi immer im Hintergrund mit. So mein damaliges Gefühl. Auf Grund dieser Gedanken ging es mit mir abwärts, tiefer und tiefer, begann zu trinken, Beziehungsende mit meiner Lebensgfährtin, …  und immer wieder und wieder “Leb dein Leben”.

Unter anderem kam ich auch auf meinen Touren nach Portugal, wo es dann soweit war:
Es war 2 Uhr nachmittags, Mittagspause war angesagt und griff wieder zur Flasche, saß am Beifahrersitz, hörte Musik. Plötzlich wurde mir alles zu viel, fing zu weinen an, stieg aus, stieg auf die Ladefläche und knüpfte einen Zurrgurt an die Dachkonstruktion des Sattelaufliegers, …
Aus Gewohnheit hatte ich mein Telefon eingesteckt, welches gerade in diesem Augenblick klingelte. Völlig betrunken und im Unterbewustsein nahm ich den Anruf an. Es war eine weibliche Person, mit welcher ich öfter beruflich zu tun hatte. Aus einem vermeintlich kurzem Gespräch wurde eine aufbauende Unterhaltung. Wir beendeten das Gespräch mit :”… wenn du wieder in Österreich bist, melde dich bitte”.
Nach dieser unerwarteten und positiven Wendung des Tages unterließ ich mein Vorhaben. Natürlich war an ein Weiterfahren in diesem Zustand nicht zu denken, trank  noch ein paar Gläschen und legte mich in meine Kabine.

Wieder in Österreich meldetet ich mich wie vereinbart, trafen uns, plauderten, und es entstand mehr als Freundschaft. Ich schwörte mir, die Musik der SEER nie wieder anzuhören und ließ die beiden CDs verschwinden. Jedoch es kam wieder anders: auch sie war ein großer Fan eurer Musik. Nach ca. 6 Monaten extremer Seerabstinenz begann ich wieder eure Musik zu hören. Wir verlebten 2006 den schönsten Sommer, den man sich nur vorstellen konnte, hörten viel Eurer Musik und waren auch auf einem Eurer Konzerte. Doch leider war unsere “Bekanntschaft” nur mit Ablaufdatum, welches wir beide nicht kannten. Ich wußte, dass sie schon jahrelang in einer Verbindung war und einen 12jährigen Sohn hatte. Sie wollte aus dieser Beziehung aussteigen, war ihr eine große Stütze, aber sie schaffte es nicht.
Mir blieb also wieder nur eure tolle Musik, wobei ich aber diesen einen Song aus meiner Gegenwart entfernte.

Meine Seersammlung wurde größer und größer, konnte immer mehr schöne Dinge im Leben finden. 2006 war ich 36 Jahre alt.

2010 trat eine wunderbare Frau in mein Leben, mit der ich heute noch glücklich bin. Es ist eine öffentliche Beziehung und kein Versteckspiel. Auch ihr gefallen Eure Lieder extrem gut, besuchen Konzerte und erfreuen uns, dass wir uns haben. Jedoch tendiert sie eher zu die Nockis (is mir unverständlich), ist ja auch “ähnliche Musik”.
DANKE, dass es euch gibt und ihr mein Leben in eine wunderschöne Richtung gelenkt habt. Auch wenns sehr, sehr knapp war. Und bitte nicht aufhören. Mit den besten Grüßen und ungeduldiger Erwartung auf Musiknachschub:  Joachim